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Die Geschichte der Schrothkur

Wer Johann Schroth war und wie die Schrothkur nach Oberstaufen kam

Die Schrothkur, benannt nach dem Erfinder Johann Schroth, wurde im 19. Jahrhundert entwickelt. Sie basiert auf der Idee des Entgiftens und der Reinigung des Körpers durch eine spezielle Diät, Trinkverordnung und Wickel. Die Schrothkur erfreute sich vor fast 200 Jahren schnell großer Beliebtheit und wird bis heute als ganzheitliches Naturheilverfahren zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens angewandt.

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Johann Schroth

11. Februar 1798 - 26. März 1856
Portrait von Johann Schroth

Als Sohn des Hofbauern Johann Melchior Schroth wurde Johann als neunter von zehn Kindern in Böhmischdorf/Schlesien geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters heiratete seine Mutter Theresia den Hofbauern Ignaz Gröger aus dem Nachbarort Lindewiese (Kreis Freiwaldau) und nimmt ihre zwei Jüngsten, Johann und Florian, mit auf dessen Hof.

Da es Johann auf dem Hof besonders die Pferde angetan haben, verdient er schon bald seinen Lebensunterhalt in einem Fuhrunternehmen. Im Jahr 1817, beim Beschlagen eines Zugpferdes, wird Johann Schroth durch einen Hufschlag am rechten Kniegelenk schwer verletzt. Trotz oberflächlicher Heilung bleibt eine Schwellung bestehen, die zur Steifigkeit führt. Ein reisender Mönch rät ihm, mehrmals täglich das steife Gelenk mit in kaltem Wasser eingetauchte Lappen zu waschen.

Schnell wird Johann diese Prozedur zu umständlich und er sucht eine bequemere Lösung. Er schlingt nasskalte Lappen um sein Knie, bindet ein trockenes Tuch darüber und lässt den Verband mehrere Stunden liegen. Nach dem ersten Kältereiz beginnt sich eine wohltuende Wärme auszubreiten. Erst als dieser Verband trocken ist, wird er erneuert. Schroth spürt, wie ein Heilungsprozess in Gang kommt und gewinnt innerhalb von zehn Wochen seine Beweglichkeit zurück.

Den heilsamen Umschlag wendet er nun erfolgreich bei Quetschungen, Geschwülsten und Gelenkserkrankungen an, für die es bei seinen zahlreichen Fahrten reichlich Gelegenheiten gibt.

Theorie von Johann Schroth

Nach langjährigen Beobachtungen notierte Johann Schroth damals:

„In feuchter Wärme entwickeln sich Mensch und Tier im Mutterleib, reifen Lebewesen im Ei… Leben, Wachstum und Gedeihen sind in der Natur ohne feuchte Wärme undenkbar.“

Entwicklung der Schroth­kur

Schrothkur in Oberstaufen im Allgäu

Zusätzlich zur Schroth'schen Packung entwickelten sich aus Johann Schroths Beobachtungen zwei weitere Säulen:

Um einiges später erst wurde mit Ruhe und Bewegung die vierte Säule der Schrothkur ergänzt.

Weiter­führung der Schrothkur

1822 heiratet Johann Schroth seine Frau Theresia in Niederlindewiese. Das Paar hat vier Kinder und der 1832 geborene Sohn Emanuel ist sein "Universalerbe". Emanuel führt später das Erbe seines Vaters Johann weiter. Von ihm stammt das – auch das noch heute passende – Zitat zur Schrothkur:

"Ohne Verzicht kein Genuss,
[…] ohne Reinigung keine Heilung."

Geschichte der Schrothkur in Oberstaufen

Wie die Schrothkur nach Oberstaufen kam

Johann Schroths erste Kuranstalt wurde im Jahr 1842 in Niederlindewiese errichtet. Durch den zweiten Weltkrieg und den damit verbundenen Flüchtlingsstrom in den Westen, verlor die Schrothkur ihre angestammte Heimat in Niederlindewiese.

Dr. med. Hermann Brosig brachte 1947 von Niederlindewiese sein Wissen und seinen unerschütterlichen Glauben an die Heilkraft dieses Naturheilverfahrens nach Oberstaufen, wo er "von der einzigartigen Schönheit der Landschaft und dem heilkräftigen Klima begeistert" war.

Der hohe Freizeit- und Erholungswert von Oberstaufen im Allgäu erschien ihm ideal als neue Heimat der Schrothkur. Am 11. Januar 1949 stand der erste Schrothkurgast am Bahnhof - das war die Geburtsstunde. Der Erfolg hat seiner Überzeugung Recht gegeben. Heute ist Oberstaufen als einzig anerkanntes Schroth-Heilbad Deutschlands untrennbar mit dem Naturheilverfahren nach Johann Schroth verbunden.

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