Richtiges Verhalten
in den Bergen
Wie Du Dich sicher in der Allgäuer Natur verhältst und im Ernstfall reagierst
Bis die Rettung kommt...
…gilt es, Ruhe zu bewahren, die Situation einzuschätzen und Erste Hilfe zu leisten.
Unachtsam gewesen, gestolpert oder ausgerutscht und (ab)gestürzt. Unfälle am Berg sind – ebenso wie im Alltag – schnell passiert. Aber was tun im Notfall? Wir haben ein paar generelle Verhaltensregeln und Tipps für den Ernstfall zusammengestellt. Grundsätzlich empfehlenswert für alle Bergsportler ist ein (alpiner) Erste-Hilfe-Kurs, wie ihn beispielsweise auch der Deutsche Alpenverein (DAV) anbietet. Vorab: Das Wichtigste ist, da zu sein und keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen.
überblick verschaffen
Zuerst ist es wichtig, die Situation richtig einzuordnen. Um einen Notruf abzusetzen, solltest Du den Fall beschreiben können:
- Fall: Person ist erreichbar, Versorgung vor Ort ist möglich
- Fall: Person kann für Versorgung in sicheres Gelände gebracht werden
- Fall: Person ist nicht erreichbar, da zu gefährlich (Eigenschutz geht vor)
> Sofort Notruf absetzen
Die Notrufnummer 112 gilt europaweit.
Kein Empfang? In Sicht- oder Hörweite zu Tal, Hütte und ähnlichem gilt zur Alarmierung das „Alpine Notsignal“ (sechs mal pro Minute, dann eine Minute Pause) durch akustische und/oder optische Signale. Sonst heißt es: Netz suchen oder zu Fuß Hilfe holen – idealerweise mit zwei Personen, die mit genauer Ortsangabe Richtung Tal absteigen. Eine verletzte Person allein zu lassen kommt nur in Frage, wenn es die einzige Möglichkeit ist.
Schon gewusst? Mit der App "SOS EU ALP" kann ebenfalls der Rettungsdienst alarmiert werden. Die Standortkoordinaten werden automatisch übertragen und an die zuständige Leitstelle (Tirol, Südtirol oder Bayern) übermittelt.
Liegt Fall 1 oder Fall 2 vor, solltest Du:
grundsätzlich gilt:
Packe stets ein Erste-Hilfe-Set in Deinen Wander-/Sportrucksack, um die Erstversorgung leisten und Verletzungen behandeln zu können. Du hast noch keines? Sichere Dir jetzt Dein Oberstaufen Erste-Hilfe-Set!
Und kennst Du schon die fünf "W", die für das Alarmieren des Notrufs wichtig sind? In der Sommerausgabe 2023 des Oberstaufen MAGAZINs erfährst Du mehr dazu und lernst den aktuellen Bereitschaftsleiter der Bergwacht Oberstaufen, Robert Kühnlein kennen.
untersuchung der person
Ist die Person ansprechbar, kommuniziere mit ihr und starte mit der Wundversorgung. Untersuche die Person auf Schmerzen, Motorik und Sensibilität.
- Offene Wunden: Sterilisieren und verbinden
- Stark blutende Wunden: Druckverband anlegen, um die Blutung zu stoppen
- Brüche und Verstauchungen: Ruhigstellen und ggf. schienen
Bei bekannten, akuten Erkrankungen, weiß die Person - sofern sie ansprechbar ist - was zu tun ist, z.B. ob Medikamente einzunehmen sind. Setze bei neuen, unbekannten Symptomen (z.B. Herzprobleme, starke Kopfschmerzen …) sofort den Notruf ab.
Beistand LEISTEn
Bleibe auch nach der Erstversorgung weiterhin im Austausch mit der Person:
- Wenn erwünscht, lege die Person hin, halte sie warm und leiste ihr seelischen Beistand.
- Falls der Notruf alarmiert wurde, warte an der angegebenen Stelle auf Rettung.
- Falls kein Notruf abgesetzt wurde, unterstütze beim Abstieg oder Abtransport. Hier solltet Ihr – Du ebenso wie die verletzte Person – Eures Handelns sicher sein, um niemanden weiter in Gefahr zu bringen!
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Luise Vieweg
Für Luise gibt es nichts Schöneres, als zu Fuß draußen zu sein, egal ob bei Sonne, Schnee oder Regen, im Wald durch den Ort oder auf den Berg. Die Themenmanagerin hat sich Oberstaufen als Wahlheimat ausgesucht und freut sich immer wieder neue Orte zu entdecken und diese zu teilen.