im oberstaufener wald: die echte mehlbeere
Wissenswertes aus dem Bergwald des Naturparks Nagelfluhkette im Allgäu
Seit Jahrzehnten zeichnet das Kuratorium "Baum des Jahres" der Dr. Silvius Wodarz Stiftung jedes Jahr einen Baum mit der Benennung "Baum des Jahres" aus.
Ziel davon ist, auf seltene Baumarten oder gefährdete Gehölze hinzuweisen sowie die Schönheit und positive Wirkung von Bäumen bewusst zu machen. Da man den diesjährigen "Baum des Jahres" auch in den Wäldern rundum Oberstaufen und im Naturpark Nagelfluhkette finden kann, erfahrt Ihr hier spannende Fakten über die Echte Mehlbeere (lat. Sorbus aria).
Die Echte Mehlbeere ist ein eher unbekannter Baum, aber vor allem im Voralpenland, ein fester Bestandteil unter den Laubbäumen – natürlich auch in unserem Naturpark Nagelfluhkette in Oberstaufen.
Sie gehört zur Familie der Rosengewächse und ist in unseren Mischwäldern in Höhen bis 1.600 Meter heimisch. In seltenen Fällen kann die Echte Mehlbeere bis zu 20 Meter groß werden. Zumeist gehört sie aber mit Wuchshöhen bis zu 10 Metern eher zu den Zwergen unter den Bäumen.
Die Blätter der Echte Mehlbeere sind vor allem unterseitig behaart, wodurch sie dort fast weiß wirken. Besonders wertvoll ist sie im Sommer für Bienen. Im Winter versorgt sie viele Vögel und Mäuse mit Nahrung, da die Früchte oft bis zum Frühling am Baum bleiben.
Die Echte Mehlbeere wird durch den Menschen unterschiedlich genutzt. Das Holz der Echten Mehlbeere wird, im Gegensatz zu ihren Verwandten "Elsbeere" und "Speierling" kaum verwendet oder verarbeitet.
Am häufigsten findet man den Baum an Straßenrändern, da er robust ist und als Abgasfilter wirken kann. Außerdem wurden die orange-roten Früchte früher in Notzeiten oft getrocknet, gemahlen und verbacken – daher kam wahrscheinlich auch der Name der Mehlbeere. Durch das Erhitzen oder Sammeln nach dem ersten Frost, verlieren die Beeren ihren bitteren Geschmack, weshalb man auch Marmelade oder Fruchtmus aus den ihnen herstellen kann.
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Theresa Hilber
Gemeinsam mit ihren Kollegen setzt sich die Naturparkrangerin für eine artenreiche Kulturlandschaft ein und ist überall dort unterwegs, wo ihr Wissen, ihre Arbeitskraft und ihre Begeisterung für den Naturpark benötigt wird. Ob in den Naturparkschulen, bei Ranger-Programmen oder in der Umsetzung von Besucherlenkungsmaßnahmen – die Rangerin und ihr Team sind aus dem Naturpark Nagelfluhkette nicht mehr wegzudenken.